Diakonieverein Freiburg-Südwest

Methoden für die antirassistische Bildungsarbeit

Beim Projekt des Diakonievereins werden drei Methodenkoffer zu den Themen Diskriminierung / Rassismus, Antiziganismus und Islamophobie erarbeitet, die in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Schulklassen eingesetzt werden können. Ziel der Methoden ist die Sensibilisierung von Jugendlichen für die verschiedenen Ausprägungen von Diskriminierung und ihren Folgen für die Betroffenen. Die Koffer umfassen Anleitungen für je 90-minütige Workshops, in denen Spiele, Diskussionsrunden, Hintergrundinformationen u.a. angewandt werden. Mit den Jugendgruppen der drei Kooperationspartner, Kinder- und Jugendzentrum Weingarten, KjK Kinder und Jugend im K.I.O.S.K. e.V. Rieselfeld und der Vigeliusschule werden die Workshops erprobt und durchgeführt.

www.diakonieverein-bonhoeffer.de

Netzwerk für Gleichbehandlung

Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen

An die Antidiskriminierungsberatungsstelle des Netzwerks für Gleichbehandlung werden immer häufiger Fälle herangetragen, in denen es um Diskriminierung von bzw. unter Kindern und Jugendlichen geht. Die Anfragen kommen sowohl von Eltern als auch von Kindern und Jugendlichen selbst. Häufig werden Diskriminierungen nicht als solche erkannt, was mitunter schwere Folgen haben kann. Mit einem Vortrag und einem Workshop bietet das Netzwerk unter der Leitung der profamilia eine Fortbildungsmöglichkeit für Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten (wie zum Beispiel Sozialarbeiter*innen, Berater*innen, Psycholog*innen). Der Vortrag soll einen Überblick und einen Einstieg in das Thema bieten. Für alle, die noch tiefer einsteigen wollen, bietet der Workshop die Möglichkeit dazu. Ziel ist die Sensibilisierung von MultiplikatorInnen für Ursachen und Folgen von Diskriminierung sowie der gegenseitige fachliche Austausch darüber.

www.vielfalt-freiburg.net

Diakonisches Werk Freiburg / ABC

Interkulturelles Elterncafé

Geflüchtete Familien und deren Angehörige mit einer Behinderung erfahren oft eine Mehrfachdiskriminierung, z.B. aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Behinderung, ihres Geschlechts und/oder ihrer Religion. In den Flüchtlingswohnheimen, wo viele Menschen auf engem Raum leben und es nur wenig Privatsphäre gibt, haben Familien und deren Angehörige mit einer Behinderung häufig mit Ressentiments zu kämpfen und unterliegen oft einem Prozess der Abwertung und Isolierung. Zur Unterstützung und Beratung wird der Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche (ABC) ein wöchentliches Elterncafé für Betroffene anbieten.

Ein weiteres Ziel ist der Austausch der Eltern untereinander und gegenseitiges Empowerment. Das offene Café wird von Migrations- und Fluchterfahrenen geleitet, die unter anderem eine Schulung der Elternstiftung Baden-Württemberg erhalten haben. Für Kinder wird währenddessen eine Betreuung angeboten. Auf das Angebot wird über die Sozialarbeitenden in den Unterkünften aufmerksam gemacht. Zudem werden Fortbildungen zum Thema Behinderung in Flüchtlingswohnheimen stattfinden, um Mitarbeitende der Heime zu informieren.

www.diakonie-freiburg.de

INForum e.V.

Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus unter Migrant_innen

Selten werden rechte Einstellungen unter MigrantInnen thematisiert. Die interkulturelle InZeitung, von Menschen mit Migrationserfahrung gestaltet, wird das Thema in 2018 mit verschiedenen Aktivitäten aufgreifen. Ziel ist, über das Thema zu informieren und eine Debatte innerhalb der migrantischen Community anzustoßen – ohne dabei auf übliche rassistische Darstellungen zurück zu greifen. Dazu gehört unter anderem eine öffentliche Diskussionsrunde mit verschiedenen VertreterInnen von MigrantInnen Vereinen und Selbstorganisationen. Darüber hinaus soll es Fortbildungsworkshops über den Umgang mit rechten Einstellungen bei MigrantInnen für MultiplikatorInnen sowie journalistische Beiträge in der InZeitung und auf Radio Dreyeckland geben.

http://blog.inforum.info

E-Werk Freiburg e.V./ Theater Radix

Theaterstück „Djihad“

Der belgische Autor Ismael Saidi erzählt in seinem Theaterstück „Djihad“ die Geschichte dreier Jugendlicher in Berlin. Ihre Leben zeigen, wie schwer es ist, sich zu integrieren – und wie leicht dagegen sich zu radikalisieren. Die Charaktere geraten in die Unterstützerszene von Islamisten und machen sich auf den Weg nach Syrien. Dem Autor gelingt es, ein schwieriges Thema mit viel Humor zu inszenieren und dabei mit vielen Klischees zu brechen. Das Ensemble Theater RadiX führt das Stück über die Frage, warum sich junge Menschen der salafistischen Szene anschließen, mehrere Male für Schulklassen und in einer Veranstaltung auch für die Öffentlichkeit auf. Ziel ist es, insbesondere Jugendliche, aber auch Lehrkräfte in unterhaltsamer Form für die Ursachen islamistischer Radikalisierung zu sensibilisieren. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es für die Schulklassen und Jugendlichen jeweils die Möglichkeit, mit dem Regisseur das Thema Extremismus nachhaltig zu diskutieren.

http://ewerk-freiburg.de

Radio Dreyeckland

Our Voice

Ziel des Projektes ist es, die Perspektive und Stimme von Geflüchteten in den Medien hörbar zu machen. Über die mit der Medienproduktion einhergehende Ermächtigung wird eine gesellschaftliche Integration vorangetrieben. Bei Radio Dreyeckland arbeiten sechs Journalist_innen mit Fluchterfahrung, die regelmäßig eine Sendung in mehreren Sprachen erstellen. Um deren medienpädagogische Kompetenzen zu verbessern, finden Train-the-Trainer-Workshops statt. Durch das erworbene Wissen wird der Aufbau von Geflüchteten-Redaktionen in anderen Community Medien beratend unterstützt und das Netzwerk der Geflüchteten-Redaktionen gestärkt. Auch der Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und (selbstkritische) Reflexionsprozesse zwischen Community Medien mit Geflüchteten-Projekten werden gefördert. In mindestens 12 Workshops werden Geflüchteten ohne journalistische Erfahrungen sowohl in allen Aspekten der Radiotechnik als auch über Basiskenntnisse des journalistischen Arbeitens weitergebildet. Gemeinsam werden mindestens 6 Exkursionen und ca. 3 Live-Radio-Events (z.B. in Unterkünften für Geflüchtete) durchgeführt. Die Journalist_innen akquirieren laufend weitere Geflüchtete zur aktiven Gestaltung der Radiosendung „Our Voice“.

www.rdl.de

step stiftung

Kick verbindet

Mit Spielen und Tänzen möchte die step stiftung den interkulturellen Dialog zwischen Mädchen mit und ohne Fluchterfahrung fördern. Milieuübergreifend werden Begegnungsmöglichkeiten für den interkulturellen Austausch geschaffen. Neben den wöchentlichen Treffen finden in den Ferien Kompaktworkshops statt, die dem Einstudieren der Choreografie und dem Teambuilding dienen. Am Ende steht die Aufführung einer gemeinsam eingeübten Tanzchoreografie bei verschiedenen Veranstaltungen. Ein Höhepunkt soll ein Auftritt im Konzerthaus Freiburg in Kooperation mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Freiburg (IfSS) sein. Durch den Einsatz methodisch-didaktischer Übungen werden interkulturelle und soziale Kompetenzen vermittelt. Spielerisch werden ganz nebenbei auch die sprachlichen Fähigkeiten der Mädchen gefördert, deren Selbstbewusstsein nicht zuletzt durch den Auftritt vor größerem Publikum gestärkt wird. Bei Interesse werden die Mädchen dabei unterstützt, in lokalen Sportvereinen weiterhin aktiv zu sein.

http://step-stiftung.de/WP

Kommunikation und Medien e.V.

Küchengespräche

Im interkulturellen Medien- und Kochprojekt „Küchengespräche“ werden Begegnungsräume geschaffen. Bei den Treffen von Frauen unterschiedlichster Herkunft wird nicht nur gemeinsam gekocht, sondern auch über eigene Erfahrungen und Wünsche gesprochen. In der Begegnung zwischen den hier beheimateten Frauen und den neu hinzu gezogenen werden Barrieren und Vorurteile abgebaut. Das Verständnis füreinander wird geweckt. Mit dem Zubereiten des Essens sind Erinnerungen und Geschichten aus den Herkunftsländern der Frauen verbunden. Während des Treffs wird Deutsch gesprochen, damit die Frauen die Möglichkeit bekommen, die Sprache auch außerhalb eines Sprachkurses zu praktizieren. Die Gespräche und Erzählungen werden im Projekt mit einer Filmkamera begleitet und als kleine Filmclips der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Geflüchtete Frauen werden in der Öffentlichkeit in einer aktiven Rolle präsent.

http://kommunikation-und-medien.de

Fabrik für Handwerk, Kultur und Ökologie e.V.

Name: Sophie Scholl

Das Theaterstück „Name: Sophie Scholl“ setzt sich mit den Themen Zivilcourage, Widerstand und Identitätssuche auseinander. Die Jurastudentin Sophie Scholl wird in einen Prüfungsbetrug verwickelt und muss sich entscheiden: Soll sie die Wahrheit sagen, dafür aber ihre Zukunft riskieren? Das Stück ist eine Verknüpfung aus geschichtlichen Einschüben der Widerstandskämpferin Sophie Scholl und der aktuellen Situation der Jurastudentin. Es stellt die ZuschauerInnen vor die schwierige Frage: Wie hätte ich mich verhalten? Die Fabrik für Handwerk wird es in Form eines Klassenzimmerstückes unter anderem an der Max-Weber-Schule Freiburg für Jugendliche aufführen, insgesamt sind mindestens 25 Aufführungen geplant. Im Anschluss besteht für die SchülerInnen die Möglichkeit, mit dem Regisseur und den DarstellerInnen ins Gespräch zu kommen. Klassenzimmertheater ist nicht nur eine künstlerische Gattung. sondern auch eine pädagogische Maßnahme. Seine Stärke liegt in der Nähe zum Publikum und der Authentizität, die es vermittelt.

www.fabrik-freiburg.de

Roma Büro Freiburg e.V.

Dokumentation antiziganistisch motivierter Vorfälle

Die Diskriminierung und Ausgrenzung von Sinti und Roma ist auch in Freiburg und der Region ein großes Problem. Die Migranten-Selbshilfeorganisation „Roma Büro Freiburg“ wird im Rahmen des Projektes alle antiziganistischen Vorfälle in der Region dokumentieren, auswerten und die Ergebnisse am Ende des Jahres öffentlich präsentieren. Die Vorfälle betreffen individuellen und institutionellen Rassismus sowie strukturelle Diskriminierung – sie umfassen alle Lebensbereiche. Die Medien sollen quantitativ und qualitativ ausgewertet werden. Damit soll die Freiburger Öffentlichkeit über Ursachen und Folgen des Antiziganismus aufgeklärt werden. Darüber hinaus wird das Büro Kurse und Empowerement-Workshops für Sinti und Roma anbieten, um die Wachheit der Betroffenen sowie deren Resilienz gegenüber dem Antiziganismus zu stärken. Ein Austausch soll stattfinden.

www.roma-buero-freiburg.eu

Lebensraum für Alle e.V.

Kommunikationsplattform in leichter Sprache

Die Informationsseite „Zähringen für Alle“ enthält nicht nur wichtige Informationen über Einkaufsmöglichkeiten oder Veranstaltungen in Zähringen, sondern auch über Möglichkeiten und Orte der Begegnung und des Engagements. Die Seite richtet sich dabei an alle BewohnerInnen und NutzerInnen von Zähringen, seien es Alteingesessene, neu Hinzugezogene wie etwa Geflüchtete oder TouristInnen. Um wirklich allen BewohnerInnen des Stadtteils diese Informationen zugänglich zu machen, wird der Verein „Lebensraum für alle“ die Internetseite in leichte Sprache übersetzen, damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringen Deutschkenntnissen die Seite nutzen können. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Öffnung und Stärkung von Partizipationsmöglichkeiten.

www.lebensraum-fuer-alle.org

Caritasverband Freiburg Stadt e.V.

MOSAIK-Netzwerk

Etwa 200 Menschen mit und ohne Fluchterfahrung engagieren sich derzeit im Freiburger MOSAIK Netzwerk. Gemeinsam werden alle drei Wochen Begegnungs- und Lerncafés veranstaltet, außerdem gibt es Gitarrenkurse, eine Nähwerkstatt, Wanderausflüge und Feste mit internationalem Essen. Diese Treffen und Aktionen tragen zum Abbau von Vorurteilen bei, regen Verständnis und Empathie für unterschiedliche Lebenswege an und eröffnen Räume für Austausch und Kommunikation. Aufgrund des persönlichen Kontakts sind viele Lerngruppen und Patenschaften ohne explizite Vermittlung entstanden. Viele Fragen und Probleme, denen geflüchtete Menschen in ihrer neuen Stadt gegenüberstehen, können bei den Treffen besprochen werden. Über die Förderung im Rahmen von „Demokratie leben!“ können Tagesausflüge z.B. zum Haus der Geschichte oder zum Bundesverfassungsgericht durchgeführt werden. Diese dienen der politischen Bildung und Wertevermittlung sowie der interkulturellen Begegnung.

www.caritas-freiburg.de

E-Werk Freiburg e.V.

Südufer-Chor Volume 2

Im Südufer-Chor des E-Werkes sind seit dem Sommer 2016 etwa 70 SängerInnen unterschiedlichster Herkunft engagiert, darunter auch viele Menschen mit Fluchterfahrung (z.B. Syrer, Kurden, aber auch Jesidinnen aus dem Schutzprogramm der Landesregierung). Gemeinsames Singen stellt eine Basis her, auf der sich Menschen verschiedener Kulturkreise auf Augenhöhe begegnen können. Es werden Lieder aus den Herkunftsländern gesungen sowie Musik gemacht, die in der Tradition der imaginären und imaginierten Folklore steht. Für den Chor werden einzelne Lieder vom musikalischen Leiter bearbeitet, zum Teil ungeschrieben und neu arrangiert. Die Leitung haben der Sänger und Komponist Jan F. Kurth und die Musikerin Carla Wierer. Bislang fanden die Auftritte in eher kleinem Rahmen statt, in 2018 wird sich der Chor einem größeren Publikum auf Veranstaltungen präsentieren.

www.suedufer-freiburg.de

stART international e.V.

Terricafò – Interkulturelle Percussionformation

Das Projekt mit Geflüchteten afrikanischen Männern und mit Roma aus Südosteuropa soll den Austausch und die Begegnung fördern. Zudem fördert es den Abbau von Vorurteilen. Durch kulturspezifische Lieder, die den jeweils anderen Part zur Improvisation anregen, werden neue Musikstücke kreiert. Westafrikanische Rhythmen und Roma-Musik verschmelzen zu einer Roma-Afro-Fusion und bilden einen einzigartigen „Terricafo“-Klang. Diese musikalischen Kreationen werden in 2018 auf Veranstaltungen, etwa im Rahmen der Wochen gegen Rassismus, einer Öffentlichkeit präsentiert.

www.start-international.org

SJD – Die Falken Baden-Württemberg

Workshops auf dem Action, Mond und Sterne Camp

Das „Action, Mond und Sterne Camp“ in St. Georgen / Schwarzwald ist ein selbstverwaltetes Zeltlager von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für politische Bildung und Kultur, das sich als emanzipatorisch und antidiskriminierend versteht. Die Themen Rassismus, Rechtspopulismus und andere Formen von Diskriminierung sind in den zahlreichen Workshops des Camps prominent vertreten. In 2018 möchten die VeranstalterInnen gezielt Jugendliche mit Fluchterfahrung für die Teilnahme am Camp ansprechen und ReferentInnen mit Flucht- oder Migrationserfahrung als ExpertInnen für die Workshopleitung gewinnen. Das Camp bietet damit antirassistische Fortbildungen für Jugendliche und zugleich einen Raum für Begegnung, Austausch und gemeinsame Kreation.

actionmondundsterne.blogsport.de

Interkultureller Verein FAIRburg

Szenische Lesung: Ein Morgen vor Lampedusa

Vor der italienischen Insel Lampedusa versinkt am 3. Oktober 2013 ein mit 545 Flüchtlingen völlig überladener Kutter, 366 Menschen ertrinken. Ausgehend von diesen Ereignissen hat die Gruppe Lampedusa-Hannover eine szenische Lesung vorbereitet, die mit Freiburger Sprecher*innen, unter anderem Volker Finke und Jürgen Grässlin, am 22. März im Historischen Kaufhaus aufgeführt wird. Der Text „Ein Morgen vor Lampedusa“ veranschaulicht die unerträglichen Zustände auf dem Mittelmeer, die bis heute andauern. Im anschließenden Gespräch können Fragen des Publikums, etwa zu Handlungs- oder Veränderungsmöglichkeiten diskutiert werden. Für Schulen gibt es zudem Hintergrundmaterial für die Lehrpersonen. Das Projekt trägt dazu bei, die Öffentlichkeit für die Schwierigkeiten zu sensibilisieren, denen Menschen auf der Flucht begegnen – und politische Entscheidungen, etwa der Grenzpolitik, kritisch zu hinterfragen.

www.fairburg.de